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Tobias Zielony, Philip Rizk

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A colonial landscape

>25.11.2015–23.01.2016
Installationsansicht, Tobias Zielony, »A colonial landscape«, 2015, © Rainer Iglar

Der FOTOHOF zeigt eine gemeinsames Projekt von Tobias Zielony und Philip Rizk, beide Vertreter Deutschlands auf der diesjährigen Biennale in Venedig. Es handelt sich um eine fotografische Recherche zur politisch äußerst prekären Situation in Palästina, die Zielony im Herbst 2013 in Ramallah entwickelt hat. In seiner ersten expliziten Landschaftsarbeit geht es um die Westbank als Ort des Konflikts um Land, Wasser, Infrastruktur, aber auch um identitäre Fragen.
Der Titel der Ausstellung basiert auf dem Text »A Colonial Landscape« von Philip Rizk. Auf Einladung von Tobias Zielony hat der deutsch-ägyptische Filmemacher und Autor Philip Rizk zu den Bildern einen Text erschaffen, der als eigenständige literarische Arbeit mit in die Ausstellung eingeht. Der Text, der unabhängig von den Fotoarbeiten geschrieben wurde, spricht das an, was in den Bildern von Tobias Zielony oft nur subtil angedeutet wird: das Auffinden individueller Geschichten von Menschen, die untrennbar mit einer Form der Neo-Kolonisierung verbunden sind, die die Einwohner durch Konsum und Kredite individualisiert und so die politische Solidarität unterhöhlt.

Tobias Zielony, “o. T.“, aus der Serie: »A Colonial Landscape«, 2013, Pigmentdruck, 56,4 x 83 cm, Courtesy KOW Berlin

Philip Rizk arbeitet als selbständiger Filmemacher und Autor in Kairo; u.a. verfasste er den Text »2011 is not 1968: A letter to an on-looker« der in verschiedenen Publikationen veröffentlicht wurde. Er war 2011-2013 aktives Mitglied des Kollektivs Mosireen. In seinem letzten Feature Barra fi l shara‘ (Out on the Street), das er zusammen mit Jasmina Metwaly 2015 fertigstellte, erarbeitete er mit neun, nichtprofessionellen Schauspielern sozialkritische Themen wie Korruption, Polizeigewalt und Arbeiterrechte in Ägypten. Für seine Arbeit im  FOTOHOF hat der Künstler seine Begegnungen mit Bewohnern des Westjordanlandes und seine persönlichen Erlebnisse aus Tagebucheinträgen zu einer literarischen Sound-Installation geformt.