Der FOTOHOF zeigt die erste Einzelausstellung außerhalb Japans des Fotografen Nobuyoshi Araki, und seine erste Ausstellung mit retrospektivem Charakter überhaupt. Die Arbeit Arakis vermittelt sich auf mehreren Ebenen, und die Institutionen zeitgenössischer (Foto)Kunst stellen hier nur eine davon dar. Dieser vielschichtige und spielerisch scheinende Umgang mit den Medien der Veröffentlichung wiederholt sich bei den zahlreichen Publikationen des Künstlers: auch hier werden Kategorien, Genres und Kontext nach Belieben gewechselt. Dieses etwas hinterlistige Spiel – das Araki in Japan den Bekanntheitsgrad eines Popstars eingebracht hat – auch dem »fernen Betrachter:innen« durchschaubar zu machen, ist umso schwieriger, als der Fotograf selbst jede Methodik der Annäherung abzulehnen scheint: Seine Fotografien sind kaum je datiert, sie scheinen in verschiedenen zusammenhängen wiederholt auf und bilden so weniger eine kontinuierlich ablaufende Geschichte als eine immer dichter werdende Bildansammlung.

Ausstellungskonzeption: Seiichi Furuya, Manfred Willmann