Der Raum zwischen zwei Bildern
Andrea Geyer, Songül Boyraz, Andreas Fogarasi, Heidrun Holzfeind
Mit Anita Witek/Gregor Neuerer, Herwig Kempinger, Margherita Spiluttini und Joachim Brohm als Gastkuratoren von vier Ausstellungen in unserem Jubiläumsjahr 2006 – 25 Jahre FOTOHOF – wollen wir an den Gründungsmythos des FOTOHOF anknüpfen, nämlich von der Basis, von den Fotograf:innen selbst gegründet und organisiert worden zu sein. Die oben genannten Gastkurator:innen stehen für jeweils ganz unterschiedliche künstlerische Profile und sind dem FOTOHOF über viele Jahre und Projekte verbunden. Alle lassen aus ihrer jeweiligen Position einen entsprechend differenzierten Blick auf die österreichische Gegenwartsfotografie im In- und Ausland bei ihrer Auswahl erwarten. Joachim Brohm wird eine internationale Ausstellung betreuen. Anita Witek und Gregor Neuerer eröffnen diese Reihe von Künstler:innen-Kuratoren:innen-Ausstellungen mit der Schau »Der Raum zwischen zwei Bildern«.
»Der Raum zwischen zwei Bildern« versucht, anhand von vier installativen Projekten, Lebensbedingungen sowie örtliche Erfahrung mit ihrer medialen Darstellung und Lesbarkeit in Beziehung zu stellen. Es interessierte uns, Umgänge mit den Eigenschaften von Fotografie und Video vorzustellen, die als Schnittstelle zwischen alltäglicher Erfahrung und ihrem ausschnitthaften und zum Teil fragmentarischen, bildhaften Aufzeichnen stehen – als Schnittstelle zwischen künstlerischer Arbeitspraxis und der aktiven Teilnahme des Besuchers. Inwieweit übernehmen Fotografie und Video darin die Rolle des Übersetzers? Welche Informationen werden von ihrem medialen Raster aufgegriffen und welche bleiben dabei unsichtbar?
Die Ausstellung versucht nicht allein die Rolle und Verwendung von Fotografie zu thematisieren, sondern ebenso ein damit einhergehendes kulturelles, soziales und politisches Verhalten, das auf der Möglichkeit und dem Wissen, Bilder aufzuzeichnen und zu vertreiben, aufbaut. Wir verstehen die Arbeiten der Ausstellung demnach ebenso als Handlungsräume, als Räume die sich zwischen verschiedenen Erfahrungsebenen bilden und ein mehrdeutiges, semantisch dichtes Bild lesbar machen.