Werner Schnelle
Großformatige Polaroid-Arbeiten 1982–1986
Der freischaffende Salzburger Fotograf Werner Schnelle arbeitet Anfang der 1980er Jahre ausschließlich mit großformatigen Polaroidkameras. Seine Arbeitsweise umfasst sowohl das Einzelbild als auch spezifische Sequenzen.
In der Serie »Der korrosive Blick« setzt Schnelle das Polaroid quasi-dokumentarisch ein, als Spurensuche von etwas Dagewesene. »Maschinen der Geschwindigkeit« setzt sich besonders eindringlich mit einer Seh-Maschinen (Kamera) auseinander, die in bestimmter Weise Geschwindigkeit beinhalten: Abfall- und Fundgegenstände einer Gesellschaft, die sich in einem dromologischen Rausch befindet. In »mise en image« wird ein medienreflexives Moment erkennbar; etwa in einer Doppelbelichtung einer verkabelten Person, deren Dasein im existentialistischen Sinne von diesem »Kabel« abhängt.
aus: Carl Aigner, FOTOHOF Info, Ausgabe 3+4/1987