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Marion Kalter

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Herstory

>04.02.–26.03.2016
Installationsansicht, Marion Kalter, »Herstory«, 2016, © Rainer Iglar

Herstory ist ein intimes fotografisches Tagebuch der Fotografin Marion Kalter. Die in Salzburg geborene und in Frankreich aufgewachsene Fotografin hat für diese Ausstellung Arbeiten mit autobiografischem Bezug ausgewählt. Der Körper spielt eine durchgängige Rolle und bildet eine Klammer zwischen S/W Selbstporträts aus den 70/80er Jahren (ergänzt durch jüngst entstandene) und Farbfotografien der letzten 15 Jahre, die ihre »neue Familie« zum Inhalt haben.
Das am weitesten zurückliegende Foto wurde von ihr im Alter von zwei Jahren aufgenommen. Es zeigt ihre Mutter ausschnitthaft geknipst. Der Aufnahme fehlt das Gesicht, diese Leerstelle ist symptomatisch für die Vorgangsweise in ihren frühen Selbstporträts. (Kalter verlor ihre Mutter und Großmutter früh). Später zentriert sich der Blick auf ihre unmittelbare Umgebung (neue Familie).
»Die Imitation des Anderen, die Rekonstruierung seines Lebens, sind Formeln die häufig im Genre des Selbstporträts benutzt worden sind.  Man könnte imaginieren, dass jedes inszenierte Selbstporträt eigentlich das Porträt eines anderen ist. Marion Kalter hat die Rekonstruktion einer verschwundenen Vergangenheit verwirklicht, indem sie sich mit dem Bild ihrer Mutter identifizierte.« (Jean-François Chevrier)
Auf ihre Selbstporträts bezogen, formuliert Marion Kalter ihre Vorgehensweise: »Ich bin in das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, zurückgegangen. Ich habe mich an den Orten meiner Kindheit inszeniert und hatte als einzige Verknüpfung die Objekte im Haus, die Kleider meiner Mutter, die Familienbilder«.

Marion Kalter, o. T., aus der Serie: »Herstory«, 2011
Kuratiert von Jean-François Chevrier