Laurenz Berges, Bernhard Fuchs, Jitka Hanzlová
Seit ihrer gemeinsamen Studienzeit in Essen und/oder Düsseldorf haben sich die befreundeten Künstler:innen, Laurenz Berges, Jitka Hanzlová und Bernhard Fuchs, in ihrem Werk kontinuierlich mit Fragen des dokumentarischen Stils beschäftigt. Ihren Arbeiten gemeinsam ist eine kontemplative Bildauffassung und eine beharrliche Konzentration auf gültige Bilder von Orten und Menschen. Ihre Werkgruppen entstehen über längere Zeiträume. Immer geht es um Bilder alltäglicher Konstellationen, in denen das Dargestellte allgemeingültig aufscheint. Mit den klassischen Wirklichkeitsstrategien des analogen Mediums Fotografie entwickeln sie Bildzyklen, die sowohl als Wandbilder wie auch in Buchform ihre Öffentlichkeit finden.
Laurenz Berges
Laurenz Bergesfotografierte von 1991 bis 1995 verwaiste (Lebens-) Räume in aufgelassenen Kasernen der Sowjetarmee nach deren Abzug aus dem wiedervereinten Deutschland im ehemaligen Staatsgebiet der DDR. In einer Art Spurensicherung von leeren Räumen gelingen ihm nicht nur gültige Zeitdokumente, sondern auch Bilder mit großer assoziativer Kraft durch die emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema.
Jitka Hanzlová
Wie in gesamten Werk von Jitka Hanzlová spielt das Autobiografische, die Erinnerung und die Frage nach Identität eine wichtige Rolle. Ihre Wahlheimat ist seit nunmehr dreißig Jahren das Ruhrgebiet, wo auch die Werkgruppe »Hier« entstanden ist: zufällige Begegnungen von Mensch und Natur im urbanen industriegeprägten Umfeld – doch sie fügen sich nicht wie Zahnräder ineinander, die Beziehung zwischen ihnen bleibt offen.
Bernhard Fuchs
Die Rückkehr an die Orte der Kindheit ist ein immer wiederkehrendes Thema bei Bernhard Fuchs. Seine Serie »Höfe« zeigt Bilder von kleinbäuerlichen Betrieben aus seiner Herkunftsgegend im oberösterreichischen Mühlviertel. Sein dokumentarisch geprägter Stil zeigt seine Höfe in einer von Jahreszeitlichkeit bestimmten Kulturlandschaft, in der das menschliche Leben ganz ohne Personen abzubilden sichtbar wird.