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Neue Fotografie aus Berlin

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Friedhelm Denkeler, Ursula Kelm, Christa Mayer, Manfred-Michael Sackmann, Rolf Ulrich Schaefer, Klaus-Peter Voutta

>04.05.–08.06.1985

Diese Ausstellung soll weniger einen repräsentativen Querschnitt der künstlerischen Arbeit mit dem Medium Fotografie in Berlin geben, als Werke mehrerer prägnanter Einzelpersönlichkeiten enthalten.
Klaus-Peter Vouttas Portraitfotografie zeigt in Bilderserien ihm nahestehende Personen, jeweils andere Nuancen und Annäherungen suchend. Direkter im Ausdruck scheinen die Selbstportraits und Körperbilder von Ulla Kelm, in denen sie mit Bewegungsunschärfe, starkem Kontrast und hoher Ausschnitthaftigkeit arbeitet. Vordenker einer vom Dokumentarischen abgegrenzten Fotografie ureigenster Gefühle in Berlin ist Friedhelm Denkeler, der Beziehungen und Beziehungslosigkeit, Sexualität und Frauenbild sowie seine Beziehung dazu und Problematik damit ins Zentrum der fotografischen Arbeit stellt. Manfred-Michael Sackmanns Bilder von exotischen Randbereichen wie Miss-Wahlen oder Bodybuilding-Veranstaltungen haben ebenfalls oft mit weiblicher Sexualität zu tun, aber als einziger der Gruppe verfolgt er konsequent einen journalistischen Arbeitsansatz. In einem ganz anderen Gesellschaftsbereich und auch mit anderen fotografischen Mitteln arbeitet Christa Mayer, die Langzeitpatient:innen der psychiatrischen Klink fotografiert, in der sie als Psychologin tätig ist; im Gegensatz zu sonstigen Psychiatrie-Bildern erweisen sich ihre Fotos als ruhig, von Stille und Zurückgezogenheit geprägt und die Blicke der Portraitierten deuten auf die Existenz von anderen, inneren Realitäten. Die auf die Fotografie selbst bezogenen, medienreflexiven Arbeiten von Rolf Ulrich Schaefer entfalten ihre Wirkung im Spielraum zwischen ästhetischem Angesprochensein und konzeptueller Nachdenklichkeit, immer mit dem Ziel Betrachter:innen zu produktiver Mitarbeit herauszufordern.
aus: Rolf Ulrich Schaefer, FOTOHOF Info, Ausgabe 1/1985

Mit freundlicher Unterstützung von Volkshochschule Salzburg