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Bernhard Fuchs

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Portraitfotografien

>21.01.–26.02.2000

Ein rätselhafter Blick für das Gewöhnliche (Johanna Hofleitner in EIKON) kennzeichnet die Arbeit des Fotografen Bernhard Fuchs. Seine Bilder von Menschen in ihrer alltäglichen Umgebung zeichnen sich gerade durch das Zusammenspiel einer bewussten Formgebung, die in einem strengen Bildaufbau zum Ausdruck kommt, und einer psychologischen Ausdruckskraft der Portraitierten aus. Dass der Mensch sich in anderen Menschen selbst begegnen kann, versuchen Fuchs´ Bilder bewusst zu machen. Das macht seine Bilderwelt erst glaubwürdig und übertragbar.

Bernhard Fuchs, »Christina«, aus der Serie: »Portraits«, Detmold, 1998, C-Print
Bernhard Fuchs, aus der Serie: »Portraits«, Helfenberg, 1999, C-Print

Bernhard Fuchs´ Portraitfotografien sind innerhalb einer lange etablierten Traditionslinie der Kunst zu sehen. Ihre Ausdrucksintensität gründet in einer heute außergewöhnlichen Hinwendung zu seinem Gegenüber: Eine unübersehbare Vertrautheit mit dem natürlichen und sozialen Umfeld liegt den Bildern ebenso zugrunde wie das Vertrauen der Menschen zum fotografischen Autor. Abseits gängiger Klischees wird zurückhaltend-distanziert und dennoch einfühlsam die Position des Menschen im bäuerlich-ländlichen Raum vermittelt.
In der Verbindung der menschlichen Figur mit den sie umgebenden Formen der Natur, die in allen Bildern einen schützenden Bühnenraum, einen Ort des Aufgehobenseins darstellt, kommt nicht nur die Intimität der Beziehung zum Ausdruck, sondern erfährt gleichzeitig der Bildbau eine Betonung. Die Stimmung des untergehenden Sonnenlichts durchtränkt das gesamte Bild und verschwistert sich mit den Farben der Dinge, was ihnen eine über das Dokumentarische hinausreichende Erscheinungshaftigkeit und Hintergrundbedeutung verleiht – gleichsam ein »beredtes Schweigen« (Heinz Liesbrock im Katalog des Westfälischen Kunstvereins).