Mit der Arbeit des Pressefotografen Heini Mayr stellt der FOTOHOF eine Ausstellung vor, die exemplarisch für die Entwicklung der Pressefotografie der Nachkriegszeit sein soll. Es geht weniger um die »Highlights«, als um eine Darstellung seiner Alltagsarbeit.
Heini Mayrs Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg war beispielhaft für eine Generation – als Salzburger Pressefotograf schaffte er den Sprung zum damaligen Mekka der Illustriertenfotografie, zu Life. Diese äußeren Marksteine hat Heini Mayr auch selbst deutlich ins Bewusstsein gerückt und damit neben seiner Arbeit für viel Eigenwerbung gesorgt. Ganz im Geiste seiner Zeit, die noch einen ungebrochenen Aufschwung der Pressefotografie erlebte, wurde die Tätigkeit des Fotografen selbst zu interessanten Nachricht.
Auf dem Hintergrund der visuellen Kultur dieser Zeit ist Heini Mayrs Arbeit zu sehen. Sie war immer a den Notwendigkeiten der großen Massenpresse ausgerichtet. Nicht zufällig war seine Reportage von den Salzburger Bergputzern eine seiner erfolgreichsten: ein Klischeebild aus Salzburg, das gleichzeitig einen gewissen Sensationswert hat. Ganz ähnlich seine Berichte über Schuhplattler in New York oder »The Village that lives on Skis« über Kitzbühel. Es ist ein Ziel dieser Ausstellung, solche Mechanismen aufzuzeigen und wie diese heute rezipiert werden.
aus: Kurt Kaindl, FOTOHOF Info, Ausgabe 4/1984