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Salzburg – Fotografien aus dem Archiv

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Thomas J. Cooper, Gerti Deutsch, J. Malan Heslop, Paul Albert Leitner, Inge Morath, Michaela Moscouw, Werner Schnelle, Doug Stewart, Wolf Suschitzky, Otmar Thormann, Clara
 Wildberger

>30.03.–03.06.2021
Installationsansicht, »Salzburg - Fotografien aus dem Archiv«, 2021, © FOTOHOF

Die Covid-Krise hindert viele Künstler:innen nach außen zu gehen und sich künstlerisch mit der Welt auseinanderzusetzen; viele Arbeiten entstehen daher aus der Beschäftigung mit dem eigenen Archiv und in Auseinandersetzung mit den im Atelier bereits vorhandenen Materialien.
Die Kurator:innen im FOTOHOF archiv haben es in dieser Zeit ähnlich gemacht und sind in der eigenen Sammlung auf Entdeckungsreise gegangen. Daraus ist eine Ausstellung mit 13 künstlerischen Positionen unter dem Titel »Salzburg – Bilder aus dem Archiv« geworden. Wie der Titel andeutet, beschäftigen sich alle Arbeiten mit der Stadt Salzburg. Die frühesten Exponate der neuen Ausstellung im FOTOHOF>ARCHIV stammen aus dem Jahr 1934, in denen der junge Wolf Suschitzky bei einem Ausflug seiner Wiener Fotoschule die Stadt fotografiert. Die letzten Arbeiten stammen von den Zeitgenossinnen Michaela Moscouw, mit einer konzeptuellen Arbeit unter dem sprechenden Titel »Pizza« (2019), und von Clara Wildberger, die sich mit dem Festspielbetrieb auseinandersetzt (2016). Paul Albert Leitner kann mit seinen Karteikarten alleine den Zeitraum von 1996 bis 2014 abdecken, in dem er Salzburg meist für die Arbeit mit dem Fotohof aufsucht. Dazwischen entfaltet sich ein umfangreicher Bilderbogen, der nicht nur unbekannte Winkel der Stadt zeigt, sondern der vor allem eine Tour durch die verschiedenen fotokünstlerischen Strömungen darstellt. Klassische Pressefotografie der 1930er bis 1950er Jahre von Gerti Deutsch und aus dem Jahr 1991 von Inge Morath sind hier zu nennen.

Werner Schnelle, »Lehen, Salzburg«, 2011
Doug Stewart, »Salzburg«, 1975

Der Amerikaner Doug Stewart fotografiert in den 1970er Jahren im Stil der frühen »Straßenfotografie« in der Tradition Garry Winogrands. Otmar Thormann sieht die Stadt in einer vom Surrealismus beeinflussten, sehr subjektiven Sicht und der in den USA geborene und in Schottland lebende Thomas J. Cooper verwendet traditionelle Großbildfotografie, um den Geheimnissen der Salzburger Stadtberge auf die Spur zu kommen. Für den Salzburger Werner Schnelle dienen Motive aus dem Stadtteil Lehen als Vorwand, auf den Unikatcharakter der analogen, direkt als Negativ belichteten Fotografie aufmerksam zu machen. Schließlich finden sich im FOTOHOF>ARCHIV auch Arbeiten, deren Herkunft noch ungeklärt oder anonym ist. Dazu zählen Fotografien der Bombenschäden nach dem zweiten Weltkrieg, die vermutlich von dem amerikanischen Armeefotografen J. Malan Heslop aufgenommen wurden, oder teilweise zerstörte Negative, die in Form von Kontaktkopien in der Ausstellung zu sehen sind.