Susi Krautgartner
Uncanny Valley
Susi Krautgartner reflektiert im Spiel mit verschiedenen Rollen als Künstlerin Bilder der Frau in der Gesellschaft, ihren Objektstatus und die Instrumentalisierung des weiblichen Körpers in Bildern.
In ihrer (Selbst)porträtserie »Uncanny Valley« (unheimliches Tal) bezieht sich Susi Krautgartner explizit auf eine populäre Hypothese eines japanischen Roboteringenieurs aus den 70er-Jahren, der davon ausging, dass künstliche, menschenähnliche Figuren beim menschlichen Gegenüber eine messbare emotionale Resonanz auslösen können. So verursachen Menschenähnlichkeit, wenn diese nicht zu perfekt sei, grundsätzlich Empathie. Anderenfalls würde ein negativer Effekt eintreten. Die Künstlerin nimmt diesen Ball auf und spielt ihn in Richtung des berühmten Aufsatzes Das Unheimliche von Sigmund Freud, der bis heute nicht nur die Wissenschaft, sondern ganze Künstlergenerationen beschäftigt. In diesem Spiel kommt dem Begriff der Empathie eine besondere Bedeutung zu, versucht die Künstlerin doch, diese vom Betrachter durch ihre wechselnde Mimik einzufordern. Die Porträts wirken wie hybride Konstrukte aus einem Cyberspace, einem leeren Raum, befreit von den letzten Resten einer realen Welt. (Michael Mauracher)