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Charles Fréger

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Wilder Mann

>02.12.2011–21.01.2012
Installationsansicht, Charles Fréger, »Wilder Mann«, 2011, © Charles Fréger

Der französische Fotograf Charles Fréger setzt sich in seinen Portrait-Arbeiten mit Fragen der Beteiligung zu sozialen Subkulturen, deren Geschichte und den Aspekten von Gruppenzugehörigkeit auseinander. Inspiriert von Krampusläufen in und um Salzburg im Jahr 2009, begann Fréger eine europaweite, achtzehn Länder umfassende Recherche zu ähnlichen rituellen Handlungen und heidnischen Traditionen, die sich mit Jahreszeiten, Fruchtbarkeitsritualen, sowie Leben und Tod beschäftigen.
Sein aktuelles fotografisches Werk befasst sich mit der Thematik des »Wilden Mannes« und der damit verbundenen sichtbaren Transformation vom Mensch zum Ungeheuer – ein kulturelles Phänomen, das seit Jahrhunderten in vielen europäischen Völkern mythologisch verankert ist. Es ist das Fremde, das unsere zivilisatorische Lebensorganisation schockierend unterläuft, da es sich weder klassifizieren noch domestizieren lässt. »Es gibt uns eine Ahnung davon, dass unsere stabilen ästhetischen, intellektuellen und zivilisatorischen Zurichtungen nur Tünche über den zerklüfteten Formationen unserer rätselhaften und abgründigen Existenz« (Dr. Matthias Burchardt).

Charles Fréger, »Schnappviecher 4, Österreich«, aus der Serie: »Wilder Mann«, 2011, Ultra Chrome Print, 101 x 77 cm
Charles Fréger, »Caretos de Lazarim 2, Österreich«, aus der Serie: »Wilder Mann«, 2011, Ultra Chrome Print, 101 x 77 cm

Um den Arbeitsprozess von Fréger zu verdeutlichen zeigt die Ausstellung neben »Wilder Mann« auch Beispiele aus den Portraitserien »Winner Face« (2002) und »Hereros« (2007).