Archiv Franz Göttfried in Graz
Von St. Lambrecht aus beginnt der Bauer Franz Göttfried (1903–1980) die Menschen in seiner Umgebung zu fotografieren. Zwischen den 1920er- und 1930er-Jahren porträtiert er sie an Feiertagen, bei ihrer Arbeit oder in Situationen des täglichen Lebens. Nach einem schweren Schicksalsschlag in den frühen 1970er-Jahren zerstört Göttfried einen Großteil seiner Fotografien, etwa 500 Glasnegative im Format 9 × 12 cm sind noch erhalten und haben in seinem Heimathaus überdauert.
Von dort aus arbeitet der Künstler Simon Baptist seit dem Jahr 2020 an der Aufarbeitung des fotografischen Nachlasses und realisierte bereits einige sowohl wissenschaftliche als auch künstlerische Projekte rund um den Bestand.
Ausgehend von dem Archivmaterial untersucht er die sozialen Strukturen des Ortes und seine Geschichte. Seine Arbeit am Archiv bezieht vor allem die lokale Bevölkerung mit ein. Familienangehörige der von Göttfried porträtierten Personen werden zu Protagonist:innen seiner Filme. Der Ort wird mobilisiert und die Menschen Teil des Projekts. Seine Videoinstallationen werden zu Versammlungsplätzen, zu einer Passage hinter dem Marktplatz oder zum Ort des Erinnerns.
Auszüge des historischen Bildbestandes werden zusammen mit den Videoarbeiten in der Hofgalerie präsentiert.
Ausstellung in Kooperation mit dem FOTOHOF>ARCHIV.
>Universalmuseum Joanneum | Museum für Geschichte | Sackstraße 16 | 8010 Graz | Austria

Buchpräsentation
>Simon Baptist im Gespräch mit Kurt Kaindl und Christina Natlacen
>24.06.25, 18:00
>Camera Austria | Lendkai 1 | 8020 Graz | Austria