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Dasha Karetnikova

Dasha Karetnikova - Motherland hears, Motherland knows

Motherland hears, Motherland knows

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Dasha Karetnikovas Vater wurde 1938 in ALZhIR (dem Akmolinsker Lager für Ehefrauen von Vaterlandsverrätern) geboren. Es war ein Zwangsarbeitslager, das zum Gulag System der UdSSR gehörte, das während Stalins Herrschaft seinen Höhepunkt erreichte. Als sie schwanger war, wurde Dashas Großmutter, eine Musiklehrerin, in Moskau verhaftet und für 8 Jahre in das Lager in Nordkasachstan geschickt. Die Kinder der Gefangenen lebten in völliger Isolation, durch Stacheldraht getrennt von ihren Müttern. Die Großmutter unterrichtete die Kinder des Kommandanten im Klavierspiel. Als sie hörte, dass ein Komitee kommen würde, um die Kinder in einem Waisenhaus unterzubringen, sagte sie dem Kommandanten, dass sie seinen Kindern keinen Unterricht mehr gebe, wenn ihr Sohn weggebracht würde. Der Kommandant kündigte eine Quarantäne für das gesamte Lager an, sodass keines der Kinder mitgenommen werden konnte. Der Klavierunterricht war ihm wichtig. Zum Zeitpunkt der Befreiung, im Alter von acht Jahren, sah Dashas Vater seine Mutter zum ersten Mal. Bis zu Stalins Tod wurden ihnen die Bürgerrechte vorenthalten.
Der Titel des Buches »Motherland hears, Motherland knows« bezieht sich auf den Namen und die erste Zeile eines Liedes, das der Vater der Autorin als Mitglied des führenden sowjetischen Knabenchors vor Josef Stalin singen musste.
Die Fotografien aus Kasachstan, Georgien und Russland ergänzt durch eine Sammlung von Archivmaterial dokumentieren die Reisen, die Dasha zwischen 2019 und 2023 mit ihrem Vater unternommen hat. Sie recherchieren historische Ereignisse und besuchen die Städte und Orte, an denen er während und nach seiner Inhaftierung gelebt und gearbeitet hat. Auf dieser gemeinsamen Reise zwischen Dasha und ihrem Vater versuchen sie, die Ungewissheit über seine Vergangenheit, die er ein Leben lang zu verstehen versuchte, zu beseitigen.
»Ich habe Vaters Warnungen über die Zukunft nie ernst genommen… Ich musste mit meinem Vater an die Orte reisen, von denen er immer gesprochen hatte, und ihn ausreden lassen. Es war eine schwere Prüfung für uns beide, aber weder die Pandemie noch die Auswanderung hielten uns auf« sagt Dasha Karetnikova über ihr fotografisches Projekt.
Trotz lebenslanger Nachforschungen und der intensiven Arbeit an diesem Buch starb Dashas Vater, ohne genau zu wissen, warum seine Mutter vor so vielen Jahren verhaftet wurde. Da er 1938 im Gulag geboren wurde und immer im Schatten der Anschuldigungen leben musste, wurde er 2022 im hohen Alter wiederum von staatlichen Behörden verfolgt.
Dieses Projekt wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung von Simon Mraz, Dr. Helga Rabl-Stadler, dem vom BMEIA finanzierten Artists Solidarity Program Europe (ASoP), dem Dialog Büro Wien und Personen, die wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen können.

Dasha Karetnikova, *1996 in Moskau; lebt und arbeitet in Belgrad.

Aus der Serie: Motherland hears, Motherland knows

Fine Art Pigment Print, 21 x 29 cm

4 Motive zur Auswahl
Auflage: je 15

 

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