Astrid Mahler
Liebhaberei der Millionäre. Der Wiener Camera-Club um 1900
€ 19,90
Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich, Band 18
herausgegeben von Monika Faber für das Photoinstitut Bonartes, Wien, und Walter Moser für die Fotosammlung der Albertina, Wien
Im Wiener Camera-Club betrieben Großbürger und Aristokraten des Fin de Siècle die Fotografie als gemeinschaftliches Freizeitvergnügen, nicht unähnlich dem ebenfalls gerade in Mode gekommenen Radfahren oder Eislaufen. Zugleich jedoch kam es zu einer regen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und ästhetischen Fragen, die Anstöße zu einer radikalen Neuorientierung des technischen Mediums gab. Durch das Engagement von Hugo Henneberg, Hans Watzek, Heinrich Kühn und anderen wurde die Lichtbildnerei – so urteilte 1898 die Zeitschrift Ver Sacrum – »der rein sportlichen Behandlung, der sie bisher vielfach verfallen war, entrückt und in eine künstlerische Sphäre erhoben«. Die Secessionisten begrüßten die Amateurfotografie als »fortan nicht zu unterschätzenden Bundesgenossen für die Propaganda künstlerischer Lebensauffassung, in deren Dienst wir stehen«.
Astrid Mahler ist Kunsthistorikerin und Kuratorin in der Fotosammlung der Albertina in Wien.
Bild 1
Albert von Rothschild, Eislaufplatz vor der Station Hauptzollamt, Wien, 1890, Albuminpapier, 8,1 × 10,3 cm, Österreichische Nationalbibliothek/Bildarchiv, Wien
Bild 2
Hugo Henneberg, Nach Sonnenuntergang, 1896, mehrfarbiger Gummidruck, 35,9 × 51 cm, Photoinstitut Bonartes, Wien
Bild 3
Karl Dragutin Graf Drašković, Bettler, um 1895, nach Silbergelatine-Trockenplatten-Negativ, 18 × 13 cm, Muzej za umjetnost i obrt/Kunstgewerbemuseum Zagreb
Sprache: Deutsch
Erschienen in der Reihe: Bonartes
€ 19,90