Guido Guidi
Col tempo
Guido Guidis beispiellose visuelle Agilität in seiner Beschäftigung mit der Landschaft, dem Porträt und dem Stillleben ist stets inspiriert von der Geschichte der Malerei, des Films, der Architektur, der Fotografie und streift im Ansatz auch den Minimalismus und die Konzeptkunst.
Die Ausstellung »Col tempo« (Mit der Zeit) geht zurück auf eine seiner universitären Vorlesungen, die eine ganze Generation von jüngeren italienischen Fotografen:innen beeinflusst hat, in der er unter anderem Beziehungen zwischen einem Porträt von Giorgione (»La Vecchia«, 1506) und den Fotografien von Walker Evans herstellt.
Geprägt ist die Arbeit von Guidi immer auch durch die Orte seiner Biografie. Ausgangspunkt seines Schaffen ist nach wie vor sein an der Peripherie von Cesena gelegenes Haus, welches das umfangreiche Archiv des Künstlers birgt und von wo er seine fotografischen Erkundungen in der Emilia Romagna, aber auch in den benachbarten Regionen, unternimmt.
Bilder aus den 70er und 80er Jahren vermischen sich mit aktuellen Farbarbeiten zu einem großen Werksüberblick des Künstlers, der in Österreich institutionell zum ersten Mal gezeigt wird. Begleitet wird die Ausstellung durch die Präsentation einer großen Anzahl von Publikationen, die in Guidis Werk eine zentrale Rolle spielen. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der belgischen Fondation A Stichting, kuratiert von Jean-Paul Deridder.