Peter Kubelka
Die metrischen Filme als Bilder
Peter Kubelka ist Filmemacher, Musiker, Koch – und er verbindet alle diese Disziplinen in einer universalen Kunsttheorie. Peter Kubelkas Werk, eine beeindruckende Zusammenschau verschiedener Kunstrichtungen, manifestiert sich in hohem Ausmaß in legendären Vorträgen und Auftritten – mißtraut er doch dem geschriebenen Wort und bevorzugt die physische Präsenz gesprochener Sprache.
Kubelka ist vor allem als Filmemacher international berühmt geworden. Obwohl sein filmisches Gesamtwerk – von ein paar Werbespots abgesehen – nur 38,5 Minuten umfaßt, gehört es zu den bedeutendsten Leistungen des internationalen Avantgardefilms. Seine Filme werden im Rahmen eines Abends erstmals in Salzburg aufgeführt. Der Vortrag dieses Abends behandelt Fragen der Fotografie, des Films und der Filmtheorie.
Thema des zweiten Abends ist das Kochen als Weltbild. Wer das Vorlesungsverzeichnis der Frankfurter Kunstakademie aufschlägt – Kubelka ist Professor für Film und Kochen an der Städelschule –wird erstaunt sein, den ungewöhnlichen Titel Wesen und Bedeutung des Materials für das Kochen und andere Kunstgattungen hier zu finden. Seit den frühen 60er Jahren hat der Mitbegründer des österreichischen Filmmuseums (Wien) und des Anthology Filmarchive (New York) an zahlreichen amerikanischen Universitäten wie Berkely, Harvard und am Chicago Art Institute Filmvorlesungen mit Kochlehrgängen verbunden. (Denn Kochkunst erfordert Mühe und Konzentration . »Das Kochen«, meint Kubelka, »ist ein guter Wegweiser für Künstler . Es verlangt Disziplin und Sinn für Qualität – Eigenschaften, die auch in der künstlerischen Arbeit maßgebend sind.«).
Die Musikstunde
»Ein Konzert, das nicht nur genießbar ist, sondern auch Weltanschauung vermittelt. Eine Vorlesung, die nicht nur theoretisch formuliert ist, sondern auch gut schmeckt. Ich wende mich an die Sinne und den Hausverstand.« (Peter Kubelka)