Manfred Willmann
Du liebst mich nicht. Ich lieb dich nicht.
Die Geschichte der österreichischen Fotografie nach 1945 ist eng mit den Namen einiger weniger Persönlichkeiten verknüpft, deren Engagement die (auch im internationalen Vergleich) beachtliche Lebendigkeit der nationalen Szene zu verdanken ist.
Dem Grazer Manfred Willmann kommt in diesem Zusammenhang eine herausragende Position zu: Sowohl als Künstler wie auch als Vermittler von Fotografie hat er die Entwicklung der letzten fünfzehn Jahre entscheidend mitbestimmt. Mit der Gründung der »Fotogalerie im Forum Stadtpark« (Graz) 1975 gelang ihm die Etablierung der damals österreichweit einzigen Institution, die sich mit der Rezeption und Vermittlung von künstlerischer Fotografie auf internationalem Niveau befasste. Das Ausstellungsprogramm des Forums braucht bis heute den Vergleich mit in- und ausländischen Museen nicht zu scheuen.
Seit 1980 ist Willmann auch Herausgeber der Zeitschrift »Camera Austria« (gemeinsam mit Christine Frisinghelli), die, zweisprachig eine der wenigen international renommierten österreichischen Kunstzeitschriften darstellt. Das ebenso von Willmann und Frisinghelli seit 1989 veranstaltete Symposion für Fotografie ebenso mitgeholfen, Österreich in Europa und Übersee als Land mit vergleichsweise hervorragender fotografischer Infrastruktur bekanntzumachen.
In der Ausstellung im FOTOHOF werden Beispiele aus Willmanns jüngstem Schaffen zu sehen sein; auch für sie gilt, was Klaus Honnef zu Willmanns Zyklus »Die Welt ist schön« formuliert hat: »Willmanns fotografische Bilder sind keine Bilder der Realität, sondern im höchsten Grade Bilder eines subjektiven Realitätsverständnisses, einer subjektiven Weit- und Wirklichkeitssicht, Vorstellungsbilder eher als Reporte, Bilder, die ihre eigene Realität haben, ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten entfalten und dennoch das, was wir unter Wirklichkeit verstehen, wie in einem Brennglas fixieren.«