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Martin Essl, Anaïs Horn

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>06.06.–02.08.2025

Martin Essl und Anaïs Horn sind zwei österreichische Künstler:innen die beide unabhängig voneinander in Paris eine kreative Heimat gefunden haben.

Martin Essl

In »Le bateau ivre« (Das trunkene Schiff) bezieht sich Essl auf das gleichnamige Gedicht von Arthur Rimbaud über das menschliche Leben als dramatische Schiffsreise. In einem poetischen Fotoessay skizziert Essl die Umrisse einer Stadt im Wandel und komponiert abstrakte und teilweise surreale Fotografien der urbanen Pariser Stadtlandschaft.  Hinter seinen farbigen Fotografien verstecken sich jedoch oftmals sichtbare Spuren von Dramen, die Paris heimgesucht haben. Essls mitunter rätselhafte Stadtansichten ergeben ein ungewöhnliches Bild der französischen Metropole.

Martin Essl, aus der Serie: »Le bateau ivre«

Anaïs Horn

Anaïs Horns Arbeit bewegt sich häufig im Zwischenraum zwischen Erzählung und Fragment, Erinnerung und Vergessen. Sie zeigt zwei Installationen, in denen die zentrale Spannung ihrer Arbeit spürbar wird: das Zusammenspiel von Präsenz und Entziehung, sie folgt Spuren, die von dem, was fehlt, übrig bleiben. In »Apousia« hängen im Halbdunkel des Raumes unzählige Fotografien von Suchanzeigen für vermisste Katzen − fragile Überbleibsel der Abwesenheit, flüchtige Spuren der Sehnsucht. Horns neuestes Projekt »Talk to me« erweitert ihre laufende Untersuchung der gespenstischen Präsenz von Objekten und Räumen und bezieht sich dabei direkt auf Hervé Guiberts »L’Image fantôme« (1981), in dem die schwer fassbare Natur der Fotografie untersucht wird − ihre Fähigkeit, zu bewahren und zu betrügen, zu beleben und zu vernichten.

Anaïs Horn, aus der Serie: »Talk to me«, 2025