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Peter Keetman

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Fotoform

>29.07.–09.09.1988

Peter Keetman gilt als wesentlicher Erneuerer der deutschen Nachkriegsfotografie. Sein Werk, das der FOTOHOF in einem breiten Querschnitt zum ersten Mal in Österreich präsentiert, steht in engem Zusammenhang mit der Gruppe »Fotoform«, einer losen Verbindung junger Fotograf:innen Ende der 1940er Jahre in Deutschland, die ihren Mittelpunkt auf das gestalterische Element in der Fotografie legten.
Viele Sujets von Peter Keetmans »fotoform« sind en passant gefunden; wurden dann aber in langen Reihen, physikalischen Experimenten gleich nachgearbeitet. Seltener hat er Bilder künstliche generiert, wie etwa die Reihe seiner Schwingungsfiguren.
Die Formbestimmung Keetman’scher Fotografie läuft über ihren Herstellungsprozess: nicht umsonst existiert zu jeder Aufnahme eine Anekdote, wird im Gespräch jedem Bild seine technische Genese mitgegeben – »fotoform« als Formel bedeutet erst einmal nicht mehr als Ordnung eines gesehenen Chaos durch die Wahl eines möglichst engen Ausschnitts. Nahezu alle Arbeiten von Peter Keetman sind durch ästhetische Reduktion- und Reifungsprozesse gegangen: vom eben gesehenen Eindruck’ (nach Cartier-Breessons »entscheidendem Augenblick«) über die Wahl geeigneter Reproduktionsmittel zu Gestaltung (nach nach Laszlo und Lucia Moholy-Nagys »Produktion-Reproduktion«) bis zur endgültigen Ausarbeitung, die ebenfalls frei und autonom über ihre Mittel zu verfügen glaubt (nach Otto Steinerts Definition der »subjektiven Fotografie«).
aus: Michael Mauracher/Rolf Sachsse, FOTOHOF Info, Ausgabe 3/1988