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Michael Makart

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Gartenfreunde

>15.06.–14.07.1984

Begonnen 1982 im Frühjahr; zuerst für SW konzipiert; ich neige – jetzt schon weniger als früher, aber doch noch merkbar – zur dokumentarischen Richtung der Fotografie; mein Bestreben geht dahin möglichst viel von der Welt zu zeigen – daher sind die Bilder meist sehr voll, sie so zu zeigen, wie ich glaube, dass sie ist – daher normale Brennweitenund Perspektiven. Information bedeutet mir sehr viel, daher drängte sich mit dem Frühlingserwachen zunehmend die Farbe auf – aus einem SW Projekt wurde ein  »SW Projekt mit Farbe«, eben nur zur Informationssteigerung; mit zunehmender Beschäftigung mit Farbfotografie begann die Farbe zunehmend an Bedeutung und Eigenständigkeit zu gewinnen; in den letzten Arbeiten ist sie nicht nur gleichrangig der formalen Gestaltung geworden, sie beginnt sich schon selbstständiger zu machen, ein Umstand, der mir auch Freude bereitet; eine Gefahr auf diesem Weg: es gibt viel Klischees in der Farbfotografie; denen man zu leicht verfällt, die Gratwanderung zwischen den Abgründen der »schönen« Bilder ist mühsam – aber lohnend!

Zum Thema Gartenfreunde

Entstanden ursprünglich in den südlichen Randgebieten von Graz, das wegen seiner Mischung von städtischen und ländlichen Siedlungs- und Architekturformun besonder reiszvoll ist; das viele Grün der Gärten ist erholsam, tut dem Auge gut, wenn man länger im Stadtinneren ist; ein paar Bilder aus dem Friaul und aus Kärnten haben sich auch eingeschlichen; das aber nur als Hintergrundinformation!
Zeige mir deinen Garten und ich sage dir, wer du bist! So könnte etwa das Motto lauten, denn: was könnte einen Menschen besser darstellen als der Garten, den er sich angelegt hat!? Bei Häusern ist man sehr in seinen Freiheiten (Gestaltung, Form, Farbe, Größe, etc.) eingeschränkt: es gibt Bauvorschriften, Baufluchtlinien, Verordnungen – überall Grenzen; deinen Garten kannst du bebauen, wie du es willst; als Wirtschaftsparten mit Obstbäumen und Gemüse, als Sportgarten mit Pool und Tischtennis, als Pflegeleichtgarten, als Urwaldgarten – Abenteuerdschungel für die Kinder, als Blumenzuchtfläche, als Zwergerlgarten, als Garagenauffahrt und zubetonierten Parkplatz, als zaunlosen Park für Jedermann, als dichtumhecktes Privatissimum, als zweites Minimundus mit Burgen und Schlössern, als Zaubergarten mit großen Glaskugeln, als … wie eben jeder es möchte und kann.
So kann ein so unbeachtetes Stück Welt erstaunlich viel über seinen Besitzer aussagen, sogar zu einem Ausdruck seines Wesens werden; diese Arbeit trägt somit ein kleinwenig zu dem bei, was mit als das wichtigste Ziel der Fotografie, ja der Kunst selbst, erscheind: Kenntnis und Aufschluss zu geben versuchen über die Welt und die Menschen auf ihr.

zur Technik

Bisher fast nur SW, seit 1982 zur Farbfotografie, Kleinbildkamera, Brennweiten 35 und 50mm hauptsächlich, Filme meist von Kodak