Edith Tudor-Hart
Ein klarer Blick in turbulenten Zeiten
Das Werk der österreichisch-britischen Exilfotografin Edith Tudor-Hart (1908−1973) wird in der Ausstellung »Ein klarer Blick in turbulenten Zeiten« in einer umfangreichen Retrospektive gezeigt. Das FOTOHOF>ARCHIV hat in den letzten Jahren alle noch vorhandenen Negative, einen umfangreichen Bestand an Vintage Prints und ihr Scrapbook (ein Sammelalbum ihrer Publikationstätigkeit) erhalten, die jetzt zum ersten Mal gesammelt der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Edith Tudor-Hart (geb. Edith Suschitzky) war eine zentrale Protagonistin der Sozialdokumentarischen Fotografie zwischen 1930 und 1955. Sie wies auf gesellschaftliche Missstände hin, behandelte Themen wie Armut, Integration und Frauenrechte und bildete die Lebensbedingungen der arbeitenden Klasse ab. Ihr Werk ist von der Stilrichtung des Neuen Sehens beeinflusst und leistete einen wichtigen Beitrag zur Darstellung progressiver Erziehungsmethoden, modernistischer Architektur und des modernen Tanzes. Aus einer jüdischen Familie in Wien stammend und als überzeugte Kommunistin war ihr Lebensweg von politischer Verfolgung und persönlichen Schicksalsschlägen gezeichnet. Während ihres Lebens kämpfte Edith Tudor-Hart gegen den aufkommenden Faschismus und die Ausgrenzung von Minderheiten an und vereint in ihrem Werk persönliche Haltung mit dem gesellschaftlichen Abbild ihrer Zeit.