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Katharina Sieverding

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ENCODE VII / 08

>09.08.–20.09.2008
Installationsansicht, Katharina Sieverding, »ENCODE VII / 08«, 2008, © FOTOHOF

Ab 1967, damals noch in der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Festspielen als Bühnenbildassistentin in der Inszenierung der Zauberflöte von Teo Otto, hat Katharina Sieverding in Salzburg eine nachhaltige Spur, vor allem seit 1995 durch ihre kontinuierliche Lehre als Professorin an der Sommerakademie für Bildende Kunst hinterlassen. Sie lehrt 2008 zum 10. Mal. Auch durch ihre mehrfachen Ausstellungen in Salzburg (1993: Kunstverein, 1995: FOTOHOF, 1996: Traklhaus, 1998: Residenzgalerie) und durch ihre regelmäßigen öffentlichen Vorträge, hat sie die Salzburger Kunstszene inspiriert und mitgeprägt.
Mit der Ausstellung »ENCODE VII/08«, die durch zwei Projektionen und ein Buch ihre Erweiterung findet, wird der Versuch unternommen, nicht nur eine aktuelle Arbeit der Künstlerin im Gesamtkontext ihrer eigenen Arbeit zu diskutieren, sondern darüber hinaus ihren wichtigen Beitrag zur internationalen Entwicklungsgeschichte der Foto- und Filmkunst seit den 70er Jahren darzustellen. Als encoding wird der Prozess des Informationstransfers von einem in ein anderes Format bezeichnet. Dieses »Verschlüsseln« spielt in den neuesten großformatigen Werken von Katharina Sieverding eine entscheidende Rolle. Jedes Bild, das mit einer einfachen, analogen Kompaktkamera auf SW-Film aufgezeichnet wurde, findet sich in einem solchen Prozess und konstruiert einen Raum, einen Ort zum Nachdenken über das System Kunst/Kultur und seine visuelle Kunstproduktion.

Katharina Sieverding, »ENCODE XIV«, 2006, A/D/A Verfahren, Acryl, Stahl

Dabei zitiert die Künstlerin immer wieder auch ihr eigenes Werk und generiert aus ihm neue Bildfindungen, die durch ein permanentes kritisches Hinterfragen auch gesellschaftspolitische und soziokulturelle Strukturen des Kunstbetriebs freilegen. Mit ihrem Werk hat die Künstlerin seit den 60iger einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung des Kunstbegriffs und der interdisziplinären medialen Kunstpraxis beigetragen.
»Vergegenwärtigt man sich die Eigenart des Photographischen, Ende eines Werdens, zugleich werdendes Ende zu sein, so stellt Katharina Sieverding die Dinge in ein aussichtsloses Werden, wissend, dass die Photographie die einzig wahre Kunst ist, die der Nihilismus geboren hat.« (Hubertus von Amelunxen)

Kuratiert von Michael Mauracher