Inge Morath Award
Olivia Arthur, Lurdes R. Basoli, Zhe Chen, Emily Schiffer
Die zweite Ausstellung im neuen FOTOHOF am Inge-Morath-Platz ist vier Preisträgerinnen des »Inge Morath Award« gewidmet. Es sind dies die Fotografinnen Olivia Arthur, Lurdes R. Basoli, Zhe Chen und Emily Schiffer. In der Bibliothek werden Fotografien des ersten bedeutenden Fotobildbandes von Inge Morath über Spanien aus dem Jahr 1955 gezeigt.
Inge Morath Award
Der »Inge Morath Award» wird seit dem Tod von Inge Morath im Jahr 2002 in Erinnerung an diese legendäre Magnum Fotografin vergeben. Er wird gemeinsam von der »Inge Morath Foundation« und der Agentur »Magnum« ausgelobt und von Mitgliedern der Agentur juriert.
Die besonderen Anforderungen dieses Preises bestehen darin, dass er für Fotografinnen unter 30 Jahren reserviert ist; er soll helfen, ein bislang nicht publiziertes Werk fertigzustellen. Seit seiner ersten Vergabe hat dieser Preis international eine hohe Reputation und ist für die Preisträgerinnen oft das Eintrittsticket in eine fotografische Karriere zwischen journalistischer Fotografie und künstlerischem Anspruch.
Der FOTOHOF hat für die Ausstellung vier Preisträgerinnen der letzten Jahre ausgewählt:
Olivia Arthur, United Kingdom, »The Middle Distance« (Preisträgerin 2007)
Zhe Chen, China / USA, »Bees«, (Preisträgerin 2011)
Lurdes R. Basoli, Spain »Caracas, the city of lost bullets« (Preisträgerin 2010)
Emily Schiffer, USA, »Cheyenne River« (Preisträgerin 2009)
Hommage an Inge Morath
Inge Morath wurde 1923 in Österreich geboren und ging bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs nach Frankreich und in die USA und war über 50 Jahre Mitglied der Fotoagentur »Magnum«. Der FOTOHOF hat 1991 mit ihr die Ausstellung und den Bildband »Salzburg – An Artists View« produziert und sie erhielt in diesem Jahr auch den erstmals vergebenen Österreichischen Staatspreis für Fotografie. Seither hat der FOTOHOF zahlreiche Bildbände und Ausstellung gemeinsam mit Inge Morath realisiert und es war bis zu ihrem Tod eine intensive künstlerische Zusammenarbeit. In Würdigung dieser fruchtbaren Verbindung und da Inge Morath nach dem Zweiten Weltkrieg auch eine längere Zeit in Salzburg gewohnt hat, wurde der »Inge-Morath-Platz« nach ihr benannt.
Inge Morath selbst hat sich immer intensiv für junge Fotograf:innen eingesetzt. Als eines der ersten weiblichen Mitglieder der bis dahin (und auch später noch) männlich dominierten Agentur Magnum war ihr der weibliche Aspekt im Fotojournalismus besonders wichtig. Sie hat diese Sicht aber nie aus einem gesellschaftspolitischen Engagement heraus betrieben, sondern ihr war immer die individuelle Förderung junger Fotografinnen wichtig. Vor diesem Hintergrund ist die Ausstellung der Preisträgerinnen des nach ihr benannten Wettbewerbs hoffentlich jene Hommage, die sie sich auch selbst gewünscht hätte.
Ergänzt wird die Ausstellung der jungen Fotografinnen durch einige Bilder aus dem ersten Bildband, den Inge Morath publiziert hat: »Guerre à la tristesse« (französische Ausgabe) bzw. »Fiesta in Pamplona« (englische Ausgabe, beide 1955). Sie stand damals mit 32 Jahren selbst am Beginn ihrer fotokünstlerischen Karriere.