Inge Morath
Durch Österreich
Seit Beginn ihrer fotografischen Karriere Mitte der 50er Jahre hat Inge Morath immer wieder in ihrem Geburtsland Österreich fotografiert. Es waren oft größere Fotoprojekte, die sie nach Wien führten, wie etwa ein Bildessay über die Donau, der 1995 als gleichnamiger Bildband publiziert wurde. Dazwischen besuchte sie ihre Eltern in Graz oder zahlreiche Freunde in Wien, darunter viele Künstler, die sie bei diesen Besuchen in ihren Ateliers und Wohnungen portraitierte. In dieser Zeit entstanden aber auch sehr private und persönliche Bilder aus Österreich. Eine letzte größere Arbeit nahm sie kurz vor ihrem Tod im Zusammenhang mit dem Fernsehfilm »Grenzräume« auf. Sie besuchte die Grenzregion zwischen Slowenien und Österreich, aus der ihre Vorfahren stammten.
Noch zu ihren Lebzeiten entstand der Plan, diese fast 50jährige fotografische Arbeit in einer großen Ausstellung und einem Bildband zusammenzufassen. Die Ausstellung beinhaltet nun wichtige Arbeiten aus allen diesen Projekten. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf Szenen aus dem Nachkriegsösterreich und dem Lebensalltag der 60er und 70er Jahre, auf dem morbiden wie verklärten Wien mit seinen Originalen wie dem Fiaker und dem Oberkellner. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Portraits bekannter Schriftsteller und Künstler wie Fritz Wotruba oder Barbara Frischmuth.